Nathan Hills “Wellness” ist ein durch und durch amerikanischer Roman über das Elend und das Glück einer Ehe.
Aktualisiert am 23. Januar 2024, 10:33 Uhr
Veröffentlicht am
Erschienen in
DIE ZEIT Nr. 4/2024
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Es müsste einen Namen geben für Geschichten über das Normalwerden. Für die Zeit nach dem Coming of Age, wenn Erwachsene noch erwachsener werden. Denn sie gibt oft ganz fantastischen Stoff her. Der Held in Nathan Hills Geister (2016) etwa war ein junger Englischprofessor, der als aufstrebendes Talent einmal auf einer dieser Listen stand: “5 unter 25. Die nächste Generation großer amerikanischer Autoren”, daraufhin einen hoch dotierten Buchvertrag bekam, den Roman aber nie schrieb und sich nun an einem Provinzcollege mit den Ausreden plagiierender Studenten herumschlagen muss. Um den Vorschuss nicht zu verlieren, versucht er schließlich, Geschichten aus dem Leben seiner Mutter auszugraben, die ein, sagen wir, sehr viel unkonventionelleres Leben geführt hat als ihr Sohn. Als Geister 2016 erschien, machte er Hill schlagartig berühmt. Das Buch wurde in 20 Sprachen übersetzt und brachte Hill den Ruf ein, einer der besten neuen US-amerikanischen Erzähler zu sein.